gestern musste ich im reitstall gründlich schmunzeln. unser hofhund egon, ein großer, imposanter, schwarzer knabe, der seinen job sehr ernst nimmt, war gewaltig im stress. egon ist an sich lieb. aber er ist nun mal chef. und zwar ganz verbindlich chef. er mag es nicht, wenn andere hunde in seinem revier (um das wohnhaus herum) rumpinkeln und wuseln und wenn er nachmittags beim küheeintreiben mitarbeitet, sollte ihm andere hunde auch nicht in die quere kommen. das stresst ihn. außerdem ist er der scheich (es hat zumindest den anschein) zweier entzückender yorckshire-mädchen und die lässt hund, wenn er klug ist, besser in ruhe. gebissen hat er bislang nur einen, der ihn wohl nachhaltig genervt hat. ich vermute, er hat in sein revier gepinkelt, seine mädels besprungen und ihn beknurrt.
meine erfahrung mit ihm ist, dass er sehr souverän und unmissverständlich warnt, und wenn der andere hund das akzeptiert, ist ruhe im stall. so gehört es sich ja auch. seine warnung ist recht beeindruckend. langer, finsterer blick aus schwarzen augen unter stirnfalten in schwarzem gesicht, starre körperhaltung, ganz steifer, gerader schwanz. man meint grad, er würde dann noch ein bissel schwärzer werden. sogar bei meiner krawallbüchse joschi wirkt das. und das muss schon was heißen, denn joschi gehört in die kategorie kamikaze-tibet-terrier.
gestern tauchten gleich 2 neue rüden auf dem hof auf. ein gast-rüde, ein wenn auch noch junger, so doch schon ausgewachsener, sehr selbstbewusster hütehund und ein joschi-großer, grauer hütehund. letzterer wuselte zunächst überall herum, wurde kurz beschnuppert und hatte dann eindeutig die hosen voll. nach der beschnupperung verfiel er in eine art totalstarre und blieb in ihr. der junge rüde hingegen inspizierte völlig unerschrocken alles. und landete daher auch ganz kurz in egons maul, was ihn nicht sehr beeindruckte.
egon war völlig im stress. er raste hierhin und dorthin und musste sein revier sichern und sah aus, als wäre er kurz vor burnout. es war einfach herrlich anzusehen. joschi war zu hause. und das war auch gut so 😉
So ist das unter Tieren, einer hat immer das sagen und hier habe ICH es!
L.G. Diva
wie heißt eigentlich die weibliche form von macho? 😉
Ja, zum Glück ist deine „Krawallbüchse“ Joschi zuhause gewesen! 😆
heute darf er wieder mit, mal sehen, was der tag so bringt 😉
Ich liebe Deine Hunde-Joschi-Stall-Geschichten und ich darf immer lächeln und lachen dabei.
Dankeschön
Gruss sue
liebe sue, ach, das freut mich aber sehr. da kommen noch welche, ich verspreche es 😆
Siehste, so ein Egon, der muss abbeiten und abbeiten und abbeiten – und so ein Divo (=männliche Form von Diva) wie Joschi wird betüddelt von vorne bis hinten. Die Welt ist eben ungerecht.
Liebe Grüsse Brigitte
P.S. Drück mal die Daumen, dass der Sturm unser Laub zu den Nachbarn weht, sonst muss ich morgen stundenlang kehren (vier große Bäume lang). Mein Charakter ist hässlich und ich stehe dazu.
ein schaffhund sozusagen
ja, ich drücke die daumen. bei uns ist es leider umgekehrt, wir haben das ganze laub von den nachbarn im garten *grummel*
Jaaa, der arme Egon rackert sich einen ab und wir lachen noch darüber. Ist schon ganz schön spitz, gell. 😀
Liebe Grüße von der Gudrun
hunden geht es da nicht besser als uns, liebe gudrun 😉
viele, liebe grüße
Liebste Katerwolf,
so wie im wirklichen (Menschen)Leben 🙂
Liebste Grüße von Dori
da hast du recht, liebe dori, man kann da große parallelen beobachten 😉
Gut, dass wir nicht schadenfroh sind, pruuuust.
nö, sind wir gar nicht, gaaar nicht
Manchmal habe ich den Eindruck, einigen Kollegen wird auch in deren Revier gepinkelt, so wie Egon führen sie sich auf. Es ist bei den Menschen wie bei den Vierbeinern… so viele Ähnlichkeiten *g*
Schöne Geschichte, ich freue mich auf mehr. Grüß den Bohnen-in-den-Ohren-Joschi. Ist der clever !
Liebe Grüße Carina
liebe carina, der mensch scheint sich hier vom hund kaum zu unterscheiden *hüstel*
freue mich, dass dir meine geschichten gefallen 😆
Deine Hundegeschichten sind Klasse und gut beobachtet. Da ich früher selber Hunde hatte und später auch berufsbedingt immer noch viel mit welchen zu tun hatte, kann ich mir alle Deine Protagonisten lebhaft vorstellen.