Blond war gestern

als kind war ich blond. hellblond. mit der zeit dunkelte der schopf immer weiter nach und nach verschiedenen, kurzweiligen experimenten (kurz und hellblond, kurz und schwarz, kinnlang und rot) blieb ich vor etwa 15 jahren blond. seit 10 jahren lang und blond. die sache mit blond ist, dass man mit der zeit irgendwie immer blonder wird. die letzten jahre war ich dann sehr, sehr blond. das hat was, wenn man so als super-blondschopf seine umwelt aufhellt. man fällt auf, und wenn man einen raum betritt, schaut erstmal jeder hin. man hat auch ein gewisses image und ja, man trägt durchaus auch verantwortung, die ein leben als blondie so mit sich bringt.

seit einer ganzen weile ging ich mit dem gedanken schwanger, mich vom blond-sein zu verabschieden, teils, weil ich keine lust mehr hatte, mir alle 5 wochen diese beißende pampe auf den ansatz schmieren zu lassen, teils, weil ich mir nicht mehr so richtig gefiel. und dann hab ich es getan. letzte woche samstag. ich bin jetzt dunkel. irgendwo zwischen dunkelblond und hellbraun mit goldeinschlag. während die farbe auf meinem kopf seine wirkung entfaltete, schlich der frisör meines vertrauens sichtlich nervös hinter mir rum. und dann, nach dem ausspülen und trocknen: große erleichterung. wow, was für eine veränderung! ich sehe ganz anders aus. sowas nennt man typwechsel. es gefällt mir. ich fühle mich sogar sehr wohl so. die reaktion meiner mitmenschen hingegen ist sehr durchwachsen. sie reicht von: „das sieht aber gut aus,“ und „das steht dir viel besser!“ über „gar nicht mal so schlecht!“ bis hin zu „interessant…“ „oha!“ und sprachlosem entsetzen. mein vater, der meinem blondschopf am meisten hinterhertrauert und zudem durch eine großbaustelle im häuslichen esszimmer zermürbt ist, bemerkte ganz pragmatisch: „na ja, es ist zumindest besser als die baustelle.“

um es auf den punkt zu bringen: joschis neue frisur kommt besser an. ich werde deswegen aber nicht zum hundefrisör wechseln. meine lieben mitmenschen werden sich an meinen neuen kopf gewöhnen und ich kann jetzt hemmungslos blondinenwitze verbraten. das hat was!

kennt ihr den?

kommt ne blondine in die unibibliothek und ruft der bibliothekarin lautstark zu:

„einen bigmac und ne pommes und ne große cola!“

die bibliothekarin schaut sie entsetzt an, alle anderen auch. stille im raum. fassungsloses entsetzen. die blondine dreht sich um, schaut um sich, sieht das schild BITTE LEISE, wendet sich wieder der bibliothekarin zu und flüstert:

„einen bigmac und ne pommes und ne große cola!“

34 Gedanken zu „Blond war gestern

  1. Ich kann ja Deine Haarfarbe nicht beurteilen, weil ich sie nicht sehe, aber wenn sie Dir gefällt ist das doch schön!! Und manchmal braucht man einfach eine Veränderung 😀 Morgen gehe ich auch zum Friseur…muß mich nach 6 Monaten Indien wieder herrichten lassen 😉

  2. *Träller* Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau(e)n…
    Manchmal muss man sich einfach mal verändern, entweder äußerlich mit der Haarfarbe (und ich denke, du siehst großartig aus!), mal innerlich (so wie ich im Moment und du bestimmt seit 2 Jahren), ist halt so. In meiner Jugend *giggel* bevorzugte ich einen rötlichen Haarton, inzwischen wieder dunkelbraun mit weißen Einsprengseln und einem feschen „Dachsstreifen“ an der Seite. Aber da ich sehr spät graue Haare bekomme (im Gegensatz zu meinen Geschwistern und meinem Mann, ätsch), hält es sich trotz Mitte 50 noch in Grenzen.
    Ich kenne auch noch einen Blondinenwitz (ist aber alt): steht eine Blondine im Supermarkt und ihr Handy klingelt. Blondine nimmt das Gespräch an und meint: „Mutter, woher wusstest du, dass ich hier bin?“
    Sonnigen Dienstag!!!!!!

  3. Ich liebe Haarveränderungen. Mir fällt es nämlich überhaupt nicht schwer abzuschneiden und zu färben, irgendwie habe ich ein unerschütterliches Urvertrauen darin, dass es schon gut aussehen wird. Ich hatte die Haare auch richtig lange knallrot, dann braun und jetzt goldblond. Find ich super, dass du getan hast wonach dir war und du dich nun wohlfühlst! Viele Grüße, Cali

  4. Dir muss es gefallen, meine Liebe! Alles andere ist unwichtig. Und ich bin davon überzeugt, dass du mit der neuen Haarfarbe sehr gut aussiehst! 😉
    Der Blondinenwitz ist guuuuuut, den kannte ich noch gar nicht! 😆

  5. ja ja, im Laufe der Jahre gleichen sich Frauchen und Hund ja bekanntermassen optisch immer mehr 😉
    Ist das mit Pferden eigentlich auch so ???
    Hauptsache Joschi verlangt keine blonden Strähnen *lach*

    Du mußt Dich damit wohlfühlen und alles andere ist unwichtig.

    lieben gruss sue

  6. Vor Jahren hat mal ein Arbeitskollegin eine Kollegin gefragt, die auch gerade vom Frisör kam: „Oh, wollten Sie so aussehen???“ – und alle haben geschmunzelt. – Wenn du dann selbstbewusst „ja“ sagst, dann ist doch alles in Ordnung.

  7. Liebe Katerwolf,
    mit Anfang 30 war ich auch sehr sehr blond. Ich wurde von Mal zu Mal blonder. Dann war ich lange Zeit rot, bis letztendlich alle rot waren, das wollte ich dann aber wiederum nicht. Jetzt bin ich schon viele Jahre schwarz, und etwas Anderes kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wo ich von „Natur“ sowieso dunkel bin bzw. war, um ehrlich zu sein 😉
    Freut mich, dass es Dir so gut gefällt. Ein Vorher/Nachher-Foto wär auch nicht schlecht gewesen 😉
    Sonnigste Grüße von Dori

  8. So eine Typveränderung macht doch sicher total Spaß! Zumindest die Äußerungen dazu lassen dies vermuten. ;-)) Eigentlich müsste hier morgen ein Vorher-Nachher-Foto erscheinen (ggf. ab Augenpartie aufwärts) ;-))
    Übrigens, dieser Blondinenwitz gefällt Dir eventuell auch:
    Wie nennt man eine intelligente Blondine? Einen Golden Retriever!

  9. Irgendwann werden wir sicher dein verändertes Antlitz irgendwo entdecken. Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich jetzt erst einmal etwas umstellen musst. Aber das wird! Dann kannst du immer noch zu Joschis Friseurin gehen 😉

    Viele liebe Grüße an dich, die Emily

  10. Das kommt mir sooo bekannt vor… Ich war 7 Jahre lang Blond und wurde auch immer blonder. Von einem Tag auf den anderen entschloss ich mich, die Haare in Richtung Naturhaarfarbe färben zu lassen. Also zu meiner Friseurin und ich das mitgeteilt. Sie war gechockt, aber gut. Dann wurde der Spiegel ganz „Germanys next Topmodel like“ abgehängt und ich konnte erst das Endergebnis sehen. Da war ich richtig gechockt und es dauerte mindestens drei Tage bis ich mich daran gewöhnt hatte. Jetzt habe ich meine Naturhaarfarbe, welche ich schon fast vergessen hatte. Sie sind auch immernoch blond, nur eben dunkler.
    Nur manchmal trauere ich meinem „super-blond“ noch hinterher.

    • geht mir auch so! aber ich habe mich jetzt doch richtig dran gewöhnt und fühle mich wohl. witzigerweise finden die männer aus dem freundeskreis es nicht so gut wie vorher. ich passe nicht mehr ins klischee *grins*

  11. Ich hab meine Karriere als Hundefriseuse bereits hinter mir aber wenn du mal Lust auf ein Pudelkrönchen hast… Und hier die Retourkutsche zum Witz: Die Blondiene ist gerade einkaufen und steht an der Kasse da bimmelt ihr Handy. Ihr Mann ist dran. Sie: woher weißt du denn dass ich bei Aldi bin? Gruß von kunstecht

  12. Ne Freundin von mir ist ne echte Blondine. Die färbt sich die Haare seit Jahren dunkel, weil sie es satt hat dass
    a) alle vergessen, am Bier zu nuckeln, wenn sie ne Kneipe betritt
    b) alle staunen, wenn sie was intelligentes sagt bzw.
    c) nicht glauben, das das stimmt, weil sie es ja gesagt hat.
    Viel Spaß mit der neuen Farbe! Und genieße die Blondinenwitze!

  13. Immer dieses Färben muss ja nerven. Ich kann dich gut verstehen.
    Noch musste ich nicht drüber nachdenken. Noch sind meine Haare sozusagen braun, dunkel.
    Die ersten hellen einzelnen sind ab und zu zu entdecken. Ob ich dann mal was tun werde, ich weiß es noch nicht.
    Wie du ausschaust, kann ich nicht beurteilen, du zeigst dich ja nicht…..
    Es sieht bestimmt super aus.

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