Schweinefreunde

www.schweinefreunde.de. diese aufschrift sah ich heute morgen in großen buchstaben auf der heckscheibe eines wagens vor mir. was das wohl ist? neugierig fuhr ich an dem wagen vorbei und linste hinein: eine ganz normale frau saß am steuer. habs natürlich, kaum im büro angekommen, gegoogelt. es ist tatsächlich ein verein der schweine- und minischweinefreunde, mit satzung und allem drum und dran. erstaunlich, mit was sich menschen so beschäftigen und für was sie energie aufbringen. ich finde das irgendwie klasse. jeder findet seine erfüllung im leben, wenn er danach sucht und wenn es minischweine sind 😉

nach gründlicher durchsicht der homepage sympathisiere ich übrigens sehr stark mit der adoption eines heimatlosen minischweines. wäre doch eine gute ergänzung zu lola & joschi 😮

Buchtipp: In der Mitte des Lebens

ich habe es schon eine weile zuhause rumliegen, das neue buch von margot käßmann, in der mitte des lebens. in den letzten wochen bin ich immer wieder mal mit der nase draufgestoßen worden und da dachte ich mir: ausgepackt und reingelesen. richtig aufmerksam bin ich auf käßmann eigentlich erst, wie vermutlich die meisten, durch den führerscheinskandal und ihren damit verbundenen rücktritt dieses jahr geworden. ich habe ein bisschen über sie recherchiert und bin auf eine spannende und ungewöhnliche frau gestoßen. „die mitte des lebens“ aus ihrer sicht interessiert mich, auch wenn oder vielleicht gerade weil ich dem christlichen glauben nicht sehr verbunden bin.

das buch ist eine oase. soviel kann ich schon sagen, obwohl ich erst 3 kapitel gelesen habe. es ist nicht sehr umfangreich aber ungemein gehaltvoll. in einer klar verständlichen sprache widmet sie sich den großen themen des lebens: kinder, eltern, partnerschaft, lebenskraft, karriere, schönheit, krankheit, leben und tod. wie sie das tut, ist ungemein berührend. sie nimmt einen tiefen blick auf die dinge, öffnet dem leser die tür zu ihrem innern und lässt tief blicken. und während man tief hineinblickt und über den gehalt und den sinn ihrer schlichten erkenntnisse staunt, merkt man mit einem mal, dass man in sich selbst hineinschaut. das ist verblüffend! es kommt mir so vor, als ob sie die äußeren werte den inneren gegenüberstellt und den leser auffordert: schau genau hin. was ist tatsächlich wichtig? dadurch schafft sie es , den blick auf das wesentliche zu lenken. einfach eine kleine korrektur des blickwinkels. und während man darüber nachdenkt, wechselt das außen und innen seine position und man schüttelt verwundert den kopf. erfrischt taucht man aus seiner nachdenklichkeit wieder auf und sagt sich: wie einfach es eigentlich ist, sein glück zu finden. das problem ist, dass man es meist dort sucht, wo es nicht zu finden ist, zumindest nicht auf dauer. und dann läuft man grummelnd durch die gegend.

tatsächlich finde ich mich in diesem buch überraschenderweise sehr wieder. was zum teil sicher auch daran liegt, dass die autorin ebenfalls an brustkrebs erkrankt ist. ich habe etwas gemacht, was ich seit sicher 10 jahren nicht mehr gemacht habe: ich habe mir einen stift zur hand genommen und markiere am rand zeilen, die mir wichtig erscheinen. der rand besteht nur aus markierungen!

ein bemerkenswertes buch, meiner meinung nach ein echtes kleinod, das auf eine gesunde art und weise nachdenklich macht und trost spenden kann. vielleicht hab ich euch ja neugiwerig gemacht, es zu lesen und bin schon mal gespannt, wie es euch gefällt!

Kleine Geschichten aus dem Alltag….

ich habe einen neuen iPod, meinen ersten. er soll mein neuer jogging-begleiter werden. der sohn einer freundin hat mir angeboten, für ein paar euro etwa 300 songs aus den aktuellen charts draufzuspielen, damit ich gute mucke zum laufen habe. nun laufe ich unter anderem zu liedern wie:

ding dong disco pogo, alle erbsen singen

und

tik tok on the clock, zick zock

der junge ist 11 jahre alt 😛

gestern fuhr ich an einem bushäuschen vorbei, auf dem in riesigen buchstaben folgendes graffiti stand:

ANKE

ICH LIEBE DICH

MIT UND OHNE

ROCK

eine schöne liebeserklärung, oder? 😉

meine putzhilfe ist gerade da. joschi, unser aller hütehund, hat alle seine quietsche-spielzeuge auf einen haufen gehortet und hütet sie. sobald sich eva nähert, knurrt er bedrohlich. kapitalist.

in meiner blogsuche steht heute der suchbegriff:

seile curry mops

?????????

wunsch: ich wäre gerne gelassener und cooler.

ob ich das morgen in der reha bei der patientenaufnahme als wunschziel des reha-aufenthaltes angeben sollte?

ich habe vor einiger zeit ein rezept für südafrikanisches lammcurry in den blog gestellt (für die liebe emily). dank der WM in südafrika steht in meinen suchbegriffen täglich mindestens 5x der begriff südafrikanisches lammcurry. das finde ich echt witzig, vor allem die vorstellung, dass es vielleicht wirklich nachgekocht wird!

warum heißt die schafskälte eigentlich so? ist es dann so kalt, dass schafe frieren? (nein, ich schaue jetzt nicht bei wikipedia nach)


Volltrottel unterwegs

warum stellt jemand einfach so seinen wagen mitten auf einer sehr schmalen fahrbahn ab, steigt seelenruhig aus und geht in eine bäckerei um brötchen zu kaufen und blockiert für mehrere minuten vollständig den verkehr, bis ein beachtlicher rückstau inklusive hupkonzert entsteht?

warum tut jemand sowas?

und darf man so jemandem einfach eine reinhauen?

Sportklamotten kaufen – ein schwieriges Unterfangen

noch 1 woche, dann gehts los. in die reha nach sylt. in einem der etwa 199 formulare, die ich von der reha bekommen habe steht, dass man ausreichend sportkleidung für innen und außen mitbringen soll. das ist ein problem, da ich sportkleidung in dem sinne gar nicht habe. ich besitze ein ziemlich neues paar joggingschuhe und darüber hinaus nichts. joggen, walken und fitness mache ich grundsätzlich in meinen ältesten, ollsten klamotten. sprich: ich habe 1 uralte laufhose, 1 gefährlich aussehende jogginghose, 1 kurze, ehemals weiße turnhose und diverse labberige t-shirts mit aufschriften wie etwa I climbed the chinese wall. da ich in der reha nicht rumlaufen will wie ein voll-assi, war ich gestern im outlet-center um mich zivilgerecht sportlich einzukleiden.

oha! das war schwieriger als gedacht. es gibt im outlet 3 geschäfte führender sportartikel-anbieter, die ich hier mal kann-die-das, mike und berglöwe nenne. als erstes war ich bei mike. wow, hatten die tolle sachen. eins schöner als das andere. t-shirts, laufhosen, turnhosen und badeanzüge in bunter hülle und fülle. mit diversen t-shirts, 2 turnhosen, 2 badeanzügen und 2 laufhosen bewaffnet betrat ich in freudiger erwartung die umkleidekabine. schock. nichts passte. ich bin von natur aus ein schlankes menschenkind, immer gewesen, hatte immer größe M. aber ich passte in kein shirt und keine hose. auch mit L war nichts zu wollen. die turnhosen sahen an mir aus, als würde ein molch versuchen, einen catsuit anzuziehen. in die laufhosen kam ich nicht rein. ich kam nicht mal in den badeanzug rein, ohne dass man mich anschließend mit einem bolzenschneider hätte rausschneiden müssen. völlig genervt verließ ich den laden und beantwortete die frage der verkäuferin, ob was gepasst hat mit:

„nein, ich bin kein magersüchtiger liliputaner.“

als nächstes kam der berglöwe. ugga! diese trendmarke möchte sportler diese saison eindeutig zwingen, wahlweise in kurzen, rosa turnhosen oder in petrol-blauen arsch-frisst-hose-laufhosen und bonbon-farbenen oberteilen, die größenmäßig einer barbie passen, durch den wald zu laufen. der arme wald, sage ich da nur.

ok, blieb noch kann-die-das. auch hier war es nicht leicht etwas zu finden, wenn man nicht als barbie oder im rapper-outfit durch den wald laufen will. ich wurde dann aber doch fündig. ich bin nun stolze neubesitzerin 2er kurzer turnhosen, 4 t-shirts, 2 sweat-shirts und diverser socken. eine lange hose habe ich nicht gefunden. ich werde daher meine hartz IV-jogginghose zu pinkfarbenem kann-die-das -oberteil kombinieren. hat doch was 😉

Auf der Suche ;-)

vermutlich liegt es an den ganzen medikamenten, die ich seit monaten schlucke, gepaart mit fortschreitender schusseligkeit, meine neue hauptbeschäftigung heißt: suchen.

beträchtliche abschnitte des tages verbringe ich damit, irgendetwas zu suchen. lieblingsobjekt: mein hausschlüssel. den suche ich mittlerweile jeden tag mehrfach. autoschlüssel steht auch oben auf der liste. oder meine lesebrille, was für ein suchspaß! dann vergesse ich des öfteren beim suchen was ich suche. das ist doch nicht zu fassen! ich tigere auf der suche nach meinem hausschlüssel durch das haus, erinnere mich daran, dass ich eigentlich meine lesebrille auch suchen müsste und vergesse darüber den hausschlüssel, den ich dann später erneut suchen muss.

HILFE!

gestern habe ich auch eine denkwürdige suchaktion hinter mich gebracht: auf dem weg zum auto fiel mir ein, dass ich meine brille im haus vergessen habe. ich also zurück ins haus, brille geholt, zurück zum auto, autoschlüssel im haus vergessen, arrgghhh. zurück ins haus, autoschlüssel geholt, zum auto zurück, hundeleine vergessen. zurück ins haus, hundeleine geholt, zurück zum auto. gemerkt, dass die handtasche fehlt, auf dem boden vergessen, wo die hundeleine lag. zum haus zurück, ohne hausschlüssel, der lag in der mittelkonsole des autos. wird fortgesetzt 😉

dhxfgvu dkxfzgy jfhgua!!!!

völlig erschöpft losgefahren.

gerade bin ich auf der suche nach meinem hausschlüssel. absolut keine ahnung, wo er ist. weg, einfach weg.

Gute-Laune-Song gegen das heutige Wetter

regne du nur da draußen *pffffft* mir doch egal, ich schieb mir ne jamiroquai-CD rein und schon habe ich 7 sonnige juni-tage.

falls ihr es nicht wisst: ich liebe jay kay!

Und noch ein paar Sprossen höher auf der Leiter

in den letzten 2 wochen habe ich zunehmend das gefühl: es wird wieder. meine körperliche belastbarkeit nimmt zu. ich bekomme langsam wieder kondition. war heute das 1. mal 1 volle stunde joggen 😆

die qualität meiner gedanken ändert sich. ich denke immer öfter daran, dass ich es schaffen könnte. ich fange an, mein leben vor mir zu sehen, ohne dass es mir angst macht. ich bekomme wieder lust aufs leben. ich kann mir sogar vorstellen, wieder arbeiten zu gehen. der psychologe würde dazu wohl sagen: anpassungsprozess. ein glück gibt es diesen prozess. vor 1 monat war all dies überwiegend noch im nebel.

ich merke aber auch, dass sich die dinge geändert haben. ich habe mich verändert. ob das so bleibt? ich spüre jedenfalls veränderungen in meiner denk- und verhaltsweise. seit dem 7. januar habe ich ein neues ziel: wieder gesund werden und überleben. dieses ziel steht am ende eines weges wie eine lodernde fackel. mein persönliches olympisches feuer 😉 ich darf dieses ziel nicht aus den augen verlieren. in diesem fall ist wirklich der weg das ziel. und auf diesem weg passen ein paar gewohnte dinge nicht mehr. dazu gehört trägheit. trägheit war gestern. dazu gehört auch die tendenz, negativ zu denken. klar kann man das nie ganz abstellen, aber man kann zumindest versuchen, der negativen energie einen stoß in die andere richtung zu geben, wenn man es merkt. einfach nur ein stückchen: *stups*. dazu gehört für mich auch die erkenntnis, dass das verhalten anderer menschen, vor allem auch derer, die einem nahe stehen, letztendlich keinen einfluss auf die genesung nehmen sollte. das ist schwer. aber anders geht es nicht. sonst kommt man in teufels küche. ich fühle instinktiv, dass ich versuchen muss, mich davon ein stück weit mehr freizumachen, als bisher. ich glaube, wenn ich gesund werden will, muss ich die ganze mir zur verfügung stehende kraft und energie für diesen prozess einsetzen und sie nicht woanders aufbrauchen. konzentration gehört auch dazu. es ist ein bisschen so, als würde man auf einem hochseil gehen. *seufz*. manchmal wünscht ich, ich wär ein oberflächlicher ego-panz, der völlig selbstverständlich das nimmt, was er braucht und sich über den rest keine gedanken macht. bin ich aber nun mal nicht. ich werde das hochseil dennoch überqueren, auf meine art.

Plaudereien aus dem Brustkrebs-Tagebuch

soll ich euch mal was sagen? diese ganze brustkrebs-geschichte ist ganz schön schwierig. ich würde sagen: schwerstarbeit. knapp 4 monate ist es nun her, dass ich den knoten entdeckt habe, noch nicht ganz 4 monate seit der operation. seitdem war es ein ziemliches auf und ab irgendwo zwischen hoffnung, mutlosigkeit, zuversicht, todesangst, tapferkeit, motivation und tiefster motivationslosigkeit. ich kann für mich sagen, dass der prozess geprägt ist von einem wechsel zwischen der zuwendung zum leben und zum tod. es gibt phasen, in denen ich zuversichtlich nach vorne schaue, mut fasse und vorsichtig in eine zukunft blinzle, von der ich nicht sicher bin, dass ich sie habe. aber immerhin schaue ich hin und denke dann: „hm, warum eigentlich nicht?“. das sind die phasen, in denen ich aktiv werde, neue pläne schmiede, früh am morgen schon die jogging-schuhe schnüre und zuversicht verbreite. dann gibt es die phasen, in denen ich einfach keine lust habe, auf nichts. ich fühle mich wie gelähmt, völlig motivationslos, habe über tage einen dicken kloß im hals, heule beim einschlafen, aufwachen, nachts und überhaupt und starre wie ein kaninchen vor der schlange auf 2 dinge: brustkrebs und tod. es gibt tage, da kann ich an nichts anderes denken als: brustkrebs. ich habe mal in einer brustkrebs-biographie gelesen, dass die autorin, die mit 40 an brustkrebs erkrankte, ziemlich genau 1 jahr nach der diagnose, intensiv merkte, dass sie nicht mehr ständig daran denkt. das lässt hoffen 😆

ich sage mir immer wieder: dieses auf und ab wird noch eine weile so sein, vermutlich wird es schwächer werden aber es geht trotz allem voran, tag für tag, woche für woche, monat für monat, jahr für jahr (ok, das mit dem jahr muss ich noch üben). das leben wird mich wieder haben.

denn das ist  meiner meinung nach das schwerste von allem: der verlust des vertrauens ins leben. dieses vertrauen wiederzugewinnen, oh mann, das ist schwerstarbeit.

aber ich arbeite daran und ich glaube, ich mache das ganz gut. klar, niemand kann mir sagen, ob der krebs zurück kommt oder nicht. ich kann mir das auch nicht vornehmen. ich kann nicht mehr machen als: gesund leben, regelmäßig zur nachsorge gehen, regelmäßig meine brust untersuchen, meine medikamente nehmen, mein immunsystem konsequent durch sport stärken, dinge tun, die mir spaß machen und versuchen, nicht ständig daran zu denken, was sein wird, wenn. ich hätte echt nie gedacht, dass es mal so schwer wird, daran zu glauben, dass man überlebt. verrückt ist das.

aber es wird besser. die letzten tage war ich wieder im loch und heute morgen wieder draußen. das loch war nicht ganz so tief wie das letzte, das ist doch mal was 😉 . heute morgen war ich mit joschi laufen und dachte mir: „hm, das könnte schon wieder alles werden„.

meinem psychoonkologen habe ich diese woche gesagt: „es ist echt schwer im moment, aber ich weiß, dass ich das schaffen werde. alles andere macht doch irgendwie keinen sinn, oder?“

da musste er herzlich lachen. also, wenn man seinen psychoonkologen zum lachen bringt, ist noch nicht aller tage abend.

drückt mir die daumen, ich bin mir sicher, das hilft.

außerdem darf man nie, nie, nie vergessen:

wieder obenauf, juchhe!

heute ist wieder alles im lot – soweit das in meiner situation geht. bin heute morgen ausgeruht, ausgeschlafen und guter dinge aufgewacht und entspannt zur bestrahlung gefahren. unterwegs kam im radio ein beitrag zur traumdeutung. man konnte als hörer anrufen, seinen traum erzählen und dann bekam man eine deutung des traums. während ich also auto fuhr, rief eine junge frau an und erzählte, sie habe von einem zebra geträumt. habt ihr gewusst, dass das ein hinweis auf falsche freunde ist? vor allem, wenn es in der steppe steht. die junge frau unterbrach: „meins stand im wald.“ ein zebra im wald bedeutet irgendwas mit sexuellem erwachen und entdeckung der inneren wildheit oder so. die junge frau unterbrah wieder: „ich hatte super angst vor dem zebra.“ pruuuuuust, kicher. in mir keimte der hinterhältige gedanke anzurufen und von meinen träumen der vergangenen wochen zu erzählen. vermutlich müsste die redaktion einen krisenstab einrichten.

mein ausschlag, den ich am freitag nach der bestrahlung bekam und der mich das ganze wochenende folterte, stellte sich nach einer untersuchung durch die ärztin als harmlos aber beobachtungsbedürftig heraus. das ist schon mal gut. die bestrahlung selbst lief heute auch ohne panikattacken wegen eingebildeter defekter geräte ab 😆

bin guter dinge, die sonne scheint, ich bin stark und werde wieder gesund.