Thank God it´s Friday!

was für eine woche.

ich habe in dieser woche so viel gearbeitet, wie seit meinem wiedereinstieg im september nicht mehr. ich stecke beruflich mitten in einer umfangreichen projektphase mit konzeptarbeit, projektmanagement und wichtigen terminen am fließband. vom alltagsgeschäft ganz zu schweigen. am montag ist meine assistentin krankheitsbedingt für eine längere zeit ausgefallen. zuerst dachte ich, mich trifft der schlag. ich bin im september vergangenen jahres nach einer langen und schwierigen krankheitsphase und 7-monatiger abwesenheit am arbeitsplatz per wiedereingliederung eingestiegen. so richtig los ging es erst im dezember. seit januar habe ich auf 3/4 reduziert. letzte woche haben wir noch darüber gesprochen, wie viel arbeit jetzt auf uns zukommt und wie wir uns organisieren können. am montag kam die hiobsbotschaft meiner assistentin. nachdem ich eine weile hyperventilierend in meinem büro saß und mir krampfhaft überlegte, wie das jetzt alles zu schaffen ist, stellte sich in mir mit einemmal ein schalter um und es machte klick. auf einmal wusste ich, was zu tun ist. wie ich was delegieren kann. was priorität hat. wie die perlen einer kette reihten sich alle projekte vor meinem inneren auge auf und ich wusste, wo ich anfangen muss. und so ging diese woche rum wie im flug. ich arbeitete völlig konzentriert ein projekt nach dem anderen ab. zack. zack. zack. die ideen sprudelten nur so. ich habe diese woche tatsächlich alles bewältigen können, was am montag noch wie der mount everest vor mir stand.

und das erstaunliche ist: ich habe die arbeit tatsächlich in meiner reduzierten arbeitszeit geschafft. bin konsequent zwischen 14 und 15 uhr aus dem büro raus und habe mich meiner gesundheit gewidmet. ich war schwimmen und reiten und gestern habe ich einen sehr langen, sonnigen spaziergang mit joschi gemacht. (einen ereignisreichen spaziergang 😉 aber dazu ein anderes mal mehr).

ich hatte diese woche außerdem meine 4. und 1-jährige nachsorgeuntersuchung. nächste woche steht noch die mammographie und röntgen der lunge an, aber bei der untersuchung war erstmal alles tiptop. aber auch dazu ein anderes mal mehr.

jetzt ist es freitag abend und ich schaue sehr zufrieden auf meine woche zurück. ich habe alles geschafft, was zu erledigen war. und ich habe es zu meiner zufriedenheit geschafft. ich habe darüber hinaus zeit gefunden, mich mir selbst zu widmen. das habe ich mir letztes jahr hoch und heilig versprochen.

und es ist ein kleines wunder geschehen, das mich derzeit nicht schlafen lässt, da ich vor einer großen entscheidung stehe. aber auch dazu ein anderes mal mehr.

ich glaube, ich bin gerade ganz schön glücklich. nach einem unglaublich schweren jahr fühle ich mich jetzt so befreit. als wären ganz viele blockaden und hemmsteine weg.  seltsam ist das. aber schön. schönes gefühl, zu spüren, dass man wieder da ist. ich habe das gefühl, das schicksal meint es grad gut mit mir. hey, es hat auch was gut zu machen, oder?

See you later Alligator!

boah, meine woche hat heftig angefangen und wird mir einiges abverlangen. da bleibt nicht viel zeit zum bloggen. werde mich gut organisieren müssen, damit alles klappt und ich das kräftemäßig auch schaffe. das wird ne mutprobe für mich (siehe ergänzung am 18.01.).

machts gut und bis bald, eure katerwolf

Wieder munter, der Katerwolf

na, da hab ich aber glück gehabt, dass ich das richtige regenloch zum joggen ausgesucht habe. kaum bin ich zuhause, schüttet es draußen. mein vorübergehendes tief hat sich wieder aufgelöst wie eine wolke und meine sonne strahlt wieder. nach allem, was ich gehört habe, wird das mit den tiefs wohl noch ein weilchen so weitergehen, aber sie kommen immer seltener und werden immer flacher. bis sie ganz vorbei sind. damit kann ich leben. die medikamente sind halt heftig und somit auch ihre nebenwirkungen. ich hatte ja nun mal keine erkältung, sondern brustkrebs. und tamoxifen und zoladex sind kein aspirin.

ja, juhuuuu, jabbadabbadoohhh, jetzt freu ich mich erstmal, dass es mir wieder gut geht und das leben so schön ist *tralala*

gestern war ich erstmal beim frisör. ich trage meine haare seit jahren überschulterlang, blonder als ich in wirklichkeit bin und mit seitenscheitel. seit gestern sind sie eine nuance dunkler und ich habe einen mittelscheitel. schon seltsam. das mit dem mittelscheitel habe ich schon oft probiert und es hat mir nie gestanden. und gestern auf einmal stellten wir fest, dass er mir jetzt steht. wie kommt das? hat sich mein gesicht verändert? wie auch immer, ich bin mächtig zufrieden mit meinem mittelscheitel 😆

anschließend bin ich mit mittelscheitel und meinem sohn nebst freundin shoppen gegangen. sohnemann braucht einen anzug. ich dachte eigentlich, das wird ein mühevolles unterfangen, da er so lang ist, aber *tadaa* es ging ratzfatz. was soll ich sagen: er sieht umwerfend darin aus. freundin und mama waren sich einig, das der bub sehr gut geraten ist 😉

danach waren wir zusammen beim thai was futtern und anschließend im neuen leo die caprio-film inception. zu spät merkten wir, dass der film 2 1/2 stunden lief und vorab, da vorpremiere, noch eine lasershow stattfinden sollte. uuaahhhh. die erste halbe stunde habe ich rein gar nichts verstanden. was für eine verworrene geschichte. 🙄 sohnemann hat mir dann synchron die handlung erklärt und nach etwa 45 minuten war ich im geschehen. das mit der überlänge ist also notwendig. sonst hat man den film gerade mühsam verstanden und *zack* ist er schon wieder vorbei. wir blieben auch alle 3 wach. ich genieße zur zeit jeden augenblick mit meinem sohn, denn in 3 wochen ist er weg. geht studieren. ins ausland. *schluck* 😯 ich verdräng das jetzt einfach mal noch.

heute morgen bin ich mit kleinen augen ins büro und siehe da, irgendwie lief es heute den 1. tag gut. ich vermute, dass ich heute aus meinem schockzustand, dass ich wieder abeiten gehe, aufgewacht bin. als hätte jemand einen vorhang hochgezogen. in wildem aktionismus habe ich ausgemistet, neu eingordnet, einfach mal grundstruktur geschaffen. außerdem planen wir eine verkuppelungsaktion (kollegin+mitarbeiter), sehr schönes projekt sowas 😆

danach war ich reitsachen kaufen. reithose, neue schuhe, helm. ach, das war wie weihnachten, ich sags euch. ich fahr ja schon bald in meinen reiturlaub und am samstag *jubel* habe ich einen termin in einem reitstall in der nähe um zu schauen, ob sich da was ergibt reitmäßig.

und eben war ich nach 3 tagen pause endlich wieder joggen, eine ordentliche runde. mein vater hat mir etwas tolles geschenkt: einen gürtel mit hundeleine dran. speziell für jogger mit hund. joschi findet das super, wir müssen allerdings noch bisschen üben. da die hundeleine elastisch ist und joschi ab und an abrupt stehenbleibt, katapultiert er mich damit in die büsche. heute hatte ich leckerlis dabei und das klappte ganz gut. am anfang raste er vorneweg wie ein torpedo und ab der hälfte zog ich ihn mittels bauchgurt hinterher. als ich ihn zum schluss von der leine ließ, war er so müde, dass er sofort wieder an die leine wollte. jetzt liegt er komatös auf dem sofa.

macht es gut, bis morgen!

Meine ersten 2 Arbeitstage der Wiedereingliederung oder: Fred vom Jupiter

seit gestern arbeite ich wieder. nach fast 7 monaten pause. das ist echt VOLL SELTSAM. ich fühle mich wie fred vom jupiter. als ich gestern mit dem fahrrad zur arbeit fuhr, war ich völlig nervös und musste aufpassen, dass ich unterwegs nicht von irgendeinem auto plattgewalzt werde. auf halber strecke meldete sich meine neue innere stimme und sagte:

„hey baby, nach dem, was du die letzten monate hinter dich gebracht hast, ist DAS hier ein klacks.“

danach war ich ruhiger. das sind so diese momente, die ich seit einigen wochen immer wieder habe. diese innere stimme, die zu mir spricht und mir mut macht und mich daran erinnert, was ich in den letzten monaten bewältigt habe. dann überkommt mich immer ein gefühl der ruhe, fast schon abgeklärtheit. wird man so, wenn man dem tod ins auge geblickt hat? ich vermute es. denn das ist neu.

als ich gestern also wieder am arbeitsplatz auftauchte, war bei den meisten die freude groß und es fielen mir doch einige schwungvoll um den hals. in meinem büro prangte ein mit blumen bemaltes poster an der wand, auf dem stand:

WIR FREUEN UNS RIESIG, DASS DU WIEDER DA BIST UND WÜNSCHEN DIR EINEN GUTEN START.

zahlreiche kolleginnen hatten darauf unterschrieben. es gab auch gleich eine erste, wöchentliche mitarbeiterbesprechung. ich kam mir vor wie ein überraschungsei. dass mich einige kollegen gar nicht wahrzunehmen schienen und auch keine anstalten machten, mich zu begrüßen, ließ mich merkwürdig kalt. ich sah sie mir an und dachte einfach nur daran, dass sie früher schon ignorant waren. so passierte mir auch gleich ein erster faux pas, der mich im nachhinein schmunzeln lässt.

nachdem mich mein chef willkommen hieß fühlte ich mich berufen, auch ein paar worte zu sagen. so nach dem motto, hallo, ich bin wieder da! statt dessen sagte ich:

„ich bin wieder da und freue mich sehr, sie alle wiederzusehen. die meisten jedenfalls.“

der letzte satz war mir einfach so ausgerutscht, haha 😆 da hatte mir mein unterbewusstsein einen schönen streich gespielt.

nach der arbeit bin ich mit meinem schatz noch für paar stunden an den see gefahren und wir waren ne runde segeln, mit joschi, was sehr schön war. ich bin echt froh, dass wir dieses grundstück gekauft haben, es ist ein verdammt guter fluchtpunkt.

heute morgen bin ich schon um viertel nach 6 durch den forst gejoggt und anschließend in die arbeit geradelt. der heutige, zweite tag, war schon besser. ich habe immerhin den computer angemacht, nachdem ich mir in der EDV mein passwort besorgt hatte, das mir völlig entfallen war. nach 3 stunden war ich verwirrt und müde und war froh, dass die wiedereingliederung zunächst nur 3 stunden täglich geht. reicht auch völlig erstmal. danach bin ich wieder wie speedy gonzales durch den wald geradelt, bergauf und bergab und habe mich mit einer alten, guten freundin von mir getroffen, die ich seit vielen jahren nicht mehr gesehen habe. es war eine schöne begegnung und ich bin froh, dass wir wieder kontakt haben. dann wieder zurückgeradelt und jetzt auf dem sofa, halbseitig gelähmt :mrgreen:

nützt alles nichts, ich werde mich gleich nochmal aufraffen müssen und einkaufen gehen, da wir nichts mehr zu futtern im haus haben. diesmal allerdings mit dem auto. mein sportsoll für heute ist erfüllt :o:

Wiedereingliederung

bis anfang dieses jahres war ich felsenfest davon überzeugt, dass ich nie im leben eine berufliche wiedereingliederung durchmachen müsste. nun gut, ich war auch felsenfest davon überzeugt, dass ich nie im leben an krebs erkranke. so ist das aber, das leben schreibt sein eigenes drehbuch. sowohl mein arbeitgeber als auch meine ärzte warfen in den vergangenen monaten immer wieder mal das wort in den ring: wiedereingliederung. zunächst hatte ich das geblockt und dachte, so wie ich vollständig arbeitsunfähig war, werde ich irgendwann wieder vollständig arbeitsfähig sein und vollzeit einsteigen. einfach so. war natürlich ne blöde idee, ich weiß. nach 7 monaten steigt man nicht einfach wieder von null auf vollzeit ein, wenn man noch alle tassen im schrank hat. und es sich natürlich beruflich leisten kann. was nicht auf jeden zutrifft. ich darf. und werde. das habe ich mit der zuständigen stelle in der reha so besprochen. zunächst dachte ich, ich bleibe nach der reha noch etwa 4 wochen zu hause und steige dann so mitte august wieder langsam ein. die in der reha sagten zu mir, ich sei wieder ausreichend fit, um den sprung jetzt schon zu wagen.

morgen.

ich bin echt aufgeregt und auch ganz schön verunsichert. und nervös. wie wird das wohl sein, wieder im büro zu sein. am 7. januar, mit meiner plötzlichen diagnose in der tasche, verabschiedete ich mich von ein paar mitarbeitern, verließ das büro und ward nicht mehr gesehen. und morgen tauche ich genauso plötzlich wieder auf. die meisten kollegen wissen, was mit mir los ist und die meisten haben kontakt gehalten oder sich zumindest regelmäßig erkundigt. trotzdem, mir geht ganz schön die muffe.

heute nacht hatte ich einen traum. ich ging durch die stadt und transportierte eine riesige, überdimensionale dose mit hundefutter auf meiner schulter. mit einem mal lief mir mein chef über den weg. mir fiel die dose von der schulter, ich bückte mich danach und sagte ihm:

„morgen komme ich wieder zurück.“

er schaute mich mit seinem üblich muffigen gesicht an und sagte nur:

„gut, dann bis morgen.“

mehr ist von ihm auch nicht zu erwarten. er hat es in den 7 monaten nicht einmal geschafft, sich bei mir zu melden und zu fragen, wie es mir geht. was will man da groß erwarten? schon witzig, der traum, oder?

ok, leute, ab morgen gehts also los. 6-wöchige wiedereingliederung (2 wochen 3, 2 wochen 5, 2 wochen 6 stunden) und dann wieder voll. ab januar will ich auf 3/4 reduzieren. drückt mir die daumen, dass das alles gut läuft und ich morgen nach dem 1. arbeitstag nicht völlig verwirrt irgendwo aufgegriffen werde.