seit gestern arbeite ich wieder. nach fast 7 monaten pause. das ist echt VOLL SELTSAM. ich fühle mich wie fred vom jupiter. als ich gestern mit dem fahrrad zur arbeit fuhr, war ich völlig nervös und musste aufpassen, dass ich unterwegs nicht von irgendeinem auto plattgewalzt werde. auf halber strecke meldete sich meine neue innere stimme und sagte:
„hey baby, nach dem, was du die letzten monate hinter dich gebracht hast, ist DAS hier ein klacks.“
danach war ich ruhiger. das sind so diese momente, die ich seit einigen wochen immer wieder habe. diese innere stimme, die zu mir spricht und mir mut macht und mich daran erinnert, was ich in den letzten monaten bewältigt habe. dann überkommt mich immer ein gefühl der ruhe, fast schon abgeklärtheit. wird man so, wenn man dem tod ins auge geblickt hat? ich vermute es. denn das ist neu.
als ich gestern also wieder am arbeitsplatz auftauchte, war bei den meisten die freude groß und es fielen mir doch einige schwungvoll um den hals. in meinem büro prangte ein mit blumen bemaltes poster an der wand, auf dem stand:
WIR FREUEN UNS RIESIG, DASS DU WIEDER DA BIST UND WÜNSCHEN DIR EINEN GUTEN START.
zahlreiche kolleginnen hatten darauf unterschrieben. es gab auch gleich eine erste, wöchentliche mitarbeiterbesprechung. ich kam mir vor wie ein überraschungsei. dass mich einige kollegen gar nicht wahrzunehmen schienen und auch keine anstalten machten, mich zu begrüßen, ließ mich merkwürdig kalt. ich sah sie mir an und dachte einfach nur daran, dass sie früher schon ignorant waren. so passierte mir auch gleich ein erster faux pas, der mich im nachhinein schmunzeln lässt.
nachdem mich mein chef willkommen hieß fühlte ich mich berufen, auch ein paar worte zu sagen. so nach dem motto, hallo, ich bin wieder da! statt dessen sagte ich:
„ich bin wieder da und freue mich sehr, sie alle wiederzusehen. die meisten jedenfalls.“
der letzte satz war mir einfach so ausgerutscht, haha 😆 da hatte mir mein unterbewusstsein einen schönen streich gespielt.
nach der arbeit bin ich mit meinem schatz noch für paar stunden an den see gefahren und wir waren ne runde segeln, mit joschi, was sehr schön war. ich bin echt froh, dass wir dieses grundstück gekauft haben, es ist ein verdammt guter fluchtpunkt.
heute morgen bin ich schon um viertel nach 6 durch den forst gejoggt und anschließend in die arbeit geradelt. der heutige, zweite tag, war schon besser. ich habe immerhin den computer angemacht, nachdem ich mir in der EDV mein passwort besorgt hatte, das mir völlig entfallen war. nach 3 stunden war ich verwirrt und müde und war froh, dass die wiedereingliederung zunächst nur 3 stunden täglich geht. reicht auch völlig erstmal. danach bin ich wieder wie speedy gonzales durch den wald geradelt, bergauf und bergab und habe mich mit einer alten, guten freundin von mir getroffen, die ich seit vielen jahren nicht mehr gesehen habe. es war eine schöne begegnung und ich bin froh, dass wir wieder kontakt haben. dann wieder zurückgeradelt und jetzt auf dem sofa, halbseitig gelähmt
nützt alles nichts, ich werde mich gleich nochmal aufraffen müssen und einkaufen gehen, da wir nichts mehr zu futtern im haus haben. diesmal allerdings mit dem auto. mein sportsoll für heute ist erfüllt :o: