Reisebericht Südafrika: Auge in Auge mit dem weißen Hai!

nach 3 wunderschönen tagen in knysna ging es weiter, westwärts, nach hermanus. unsere reiseroute führte uns diesmal nicht über die eher eintönige schnellstraße N2 sondern schickte uns vielmehr in einem spitzbogen über oudtshoorn, barrydale und ladysmith und somit ein stückchen durch die kleine karoo im landesinnern wieder zurück zur küste nach hermanus. auf das panorama der wunderschönen outeniquaberge habe ich schon im letzten bericht kurz hingewiesen. unsere reiseroute führte uns nun mitten hindurch und zwar über den berühmten outeniqua-pass. man braucht zwar geduld und hinterher tut einem der hintern von dem gerumse über die schmale schotterpiste weh, aber es ist ein traum, diese strecke zu fahren. abenteuerlich wird es vor allem, wenn einem auf der schmalen passstraße ein auto entgegenkommt. die südafrikaner fahren aber gott-sei-dank sehr rücksichtvoll und zivilisiert.

 

der pass

 

wenn man den pass bezwungen hat, führt einen die route durch die von mir heiß geliebte kleine karoo. ich weiß nicht, ob jemand von euch das buch verheißene erde von james michener (das buch über die geschichte südafrikas schlechthin!) gelesen hat, aber wenn man diese landschaft vor augen hat, ziehen vor dem geistigen auge die voortrekker, die frühen siedler, mit ihren planwagen durch die weite landschaft. ostwärts.

 

die kleine karoo

 

nach 6 stunden erreichten wir hermanus. hermanus ist ein touristisch gut besuchtes küstenstädtchen, in der für seine wale berühmten walker bay gelegen. auch hervorragender wein wird dort angebaut, ich sag nur southern right aus dem weingebiet mit dem wunderbaren namen himmel-und-erde. in hermanus führt ein etwa 15 km langer wanderpfad entlang der küste, der bekannte cliff path, der fantastische ausblicke auf die bucht und wale, wale, wale, die scheinbar greifbar nah an der küste entlangziehen und durch die bucht toben, bietet.

 

 

dassies, die man entlang des pfades häufig antrifft

 

hermanus ist aber vor allem auch für eine sache weltberühmt

 

ganz getreu dem motto, dass man im leben ab und an mal etwas verrücktes machen sollte, haben wir es getan: wir sind in den käfig gestiegen und haben unter wasser haie beobachtet. yes! das war eine der aufregendsten dinge, die wir beide im leben je gemacht haben. und etwas, dass ich definitiv nicht missen möchte. adrenalin pur. aber auch die begegnung mit einem der schönsten und anmutigsten tiere, die ich je im leben gesehen habe. ich bin von haus aus ein hai-schisser. so wie wohl jeder, der den weißen hai gesehen hat. so war es mir auch recht mulmig, als wir mit dem ps-starken boot weit hinaus aufs meer gefahren sind. vielen mitreisenden war es ebenfalls mulmig, das aber aus anderen gründen, denn sie hingen grüngesichtig über der reling. am zielort angekommen, setzte die crew einen beachtlichen anker und schüttete eine art haigülle (so sah es zumindest aus) ins meer um eine duftspur zu unserem boot zu legen. dann bezogen brian, der haichef, und john, hai-assistent, ihre beobachtungsposten und wir warteten, 1 stunde lang.

 

haigülle


 

haichef und haiassistent


 

und dann kamen sie. 6 stück. darunter ein weißer hai, 4 meter groß. unfassbar. mein mann und ich sind als erste mit in den käfig gestiegen. dick verpackt in neoprenanzüge, die im 10 grad kalten wasser auch nötig waren, stiegen wir todesmutig in den stahlkäfig und tauchten ab. und da war er, der weiße hai. ein riesenfisch. unglaublich. nicht nur lang sondern auch breit und massig und unendlich majestätisch und schön, schwamm er wiederholt an uns vorbei. ganz dicht. eine handbreit entfernt warf er einen blick in den käfig. was für ein gefühl!

 

 

brian erzählte uns sehr viel über haie und das war so spannend, dass meine tief verwurzelte haiangst einer wesentlich tieferen faszination wich. er erzählte uns unter anderem, dass haie unterschiedliche charaktere hätten, sowie menschen auch und dass ein 6 meter großer weißer hai im vergangenen jahr in der bucht war. sie haben ihn zu forschungszwecken markiert. 90 tage später tauchte derselbe hai vor der australischen küste auf. er war in 90 tagen 11.000 km geschwommen. und der mensch macht jagd auf so etwas. und auf wale. wie unnötig und sinnlos. wir waren insgesamt 3x in dem käfig, ich musste zum schluss raus, weil ich blau angelaufene lippen hatte. gerne wäre ich noch tagelang da unten geblieben und hätte gestaunt und gestaunt und gestaunt. und hätte man uns nicht ausdrücklich davor gewarnt, ja, ich glaube ich wäre in versuchung gewesen, eine hand rauszustrecken. schlechte idee, wenn man weiß, dass ein hai sich in 1 sekunde um 180 grad drehen kann.

so verstand ich schließlich auch das schild, welches im boot hing und das ich zunächst für einen witz gehalten hatte:

 

Reisebericht Südafrika: Knysna – atemberaubend schön und mächtig entspannt ;-)

knysna (ausgesprochen: naisna, oder, wie ein griesgrämiger landsmann in einem cafe seiner frau zuraunte: morgen fahren wir nach knieeesnaaahhh) ist, ihr werdet es nicht glauben, ebenfalls einer der schönsten landstriche der welt. ihr glaubt mir nicht?

seht selbst:


knysna liegt an einer 21 hektar großen lagune, die nur durch eine schmale felsige einfahrt – die knysna heads– mit dem indischen ozena verbunden ist. im hinterland der stadt steigen die outeniqua-berge auf, die wie die gesamte umgebung dank eines ausgeglichenen klimas und über das ganze jahr verteilter niederschläge eine dauerhaft grüne vegetation zeigen.

das klima knysnas ist ganzjährig mild. am wenigsten regen gibt es im winter. der jährliche durchschnitt liegt bei 770 mm. die durchschnittliche temperatur im januar ist 26 °C; im winter (von juni bis august) sinkt sie bis auf ungefähr 18 °C. der indische ozean ist bei knysna so warm, dass man auch im winter baden kann.“ (wikipedia)

hört sich doch nicht schlecht an, oder?

knysna ist irgendwie ein sehr entspannter und cooler ort. von der größe her sehr überschaubar aber dennoch quirlig, vereint knysna die typisch lässige, südafrikanische lebensart mit einem hauch weltmännischen flairs. man spürt dies besonders, wenn man sich entlang der waterfront oder auf dem sehr stylischen thesen island treiben lässt.

thesen island

wir haben auf einer der berühmten lagunen gewohnt, der name sagt schon alles: leisure lagoon. hier ein blick auf die leisure lagoon, von den  knysna heads aus gesehen:

ich habe dort folgendes in meinem reisetagebuch festgehalten: „ich glaube, ich ziehe nach knsyna auf die leisure lagoon. hier sind alle menschen glücklich. ich war heute morgen schon um 6 uhr am ufer entlang der lagune joggen. so wie etwa 50 andere, gut gelaunte, lagunenbewohner mit ihren ebenso gut gelaunten hunden, auch. hier wird man von joggern und hundespaziergängern nicht nur regulär gegrüßt, wie bei uns, nein, hier wird gewunken was das zeug hält und aus allen ecken schallt einem entgegen: „heloooouuuu, good moooorning“. ein ort, an dem alle menschen, die man trifft, so gut gelaunt und fröhlich sind, kann nur ein guter ort sein.“

die südafrikaner sind generell ein eher lässiges und gut gelauntes völkchen. was WIRD man dort angelacht, es ist eine wonne. ein besonderes vergnügen ist das tanken. man kann schon sagen tank-event. sobald man auch nur den blinker rauslässt um eine tankstelle anzufahren, stürmen winkende, lachende, mitunter singende und tanzende (jeder, der in südafrika war, wird dies bestätigen) tankwärter auf einen zu und winken einem zu. einer siegt. und ist dann der persönliche tank-master. mit breitem grinsen wird man zur richtigen zapfsäule gelotst. gerne mit break-dance-einlage. und dann wird in prächtigster laune vollgetankt und die scheiben gewischt, dass es eine wonne ist. ziel ist natürlich trinkgeld, klar, aber man gibt es gerne, reichlich und von herzen. dass tanken so viel spaß machen kann, hätte ich im leben nicht gedacht.

das kann man sich so vorstellen


und die zwei haben einen schnapp gemacht, als wir ihnen selbstgefundene golfbälle abgekauft haben


 

golf gespielt haben wir dort natürlich auch, sonst hätten wir ja keine bälle gekauft. wir haben dann pro mann die gesamte tüte in den diversen büschen gelassen. auf 1 runde. in jeder tüte waren 20 bälle. wer von euch golf spielt, weiß, wovon ich rede 😉

in knysna kann man sensationell gut essen. was wir reichlich getan haben. und hier haben wir es einmal auch krachen lassen und waren im pezula bei zachary´s essen, einem der orte in südafrika. das war ein echtes erlebnis, wow. auf meinem teller fand ich unter anderem krosse entenbrust in honig und anis mit in ingwer eingelegter babyananas. göttlich. kann man das eigentlich heiraten?

und hier einfach noch ein paar impressionen

Reisebericht Südafrika: Die Reiseroute

wo fange ich an? vielleicht einfach am anfang. 3 wochen südafrika liegen hinter uns, 3 wunderbare wochen in einem wunderbaren land. es war unsere zweite reise dorthin. bereits im vergangenen jahr haben wir 2 reiselustige menschen einen lange gehegten traum umgesetzt und sind 2 wochen nach südafrika gefahren. freunde hatten uns eine reiseagentur empfohlen, die reisen für selbstfahrer organisiert. das funktioniert so: man sagt, wie viel zeit man hat, wie viel geld man ausgeben will und was man ungefähr sehen will. auf dieser basis erarbeitet die agentur eine reiseroute, bucht die unterkünfte vor, reserviert einen mietwagen und bucht den flug. in südafrika gibt es eine enorme bandbreite an übernachtungsmöglichkeiten, von einfachen bed & breakfast-unterkünften bis hin zu luxuriösen lodges. das hat den vorteil, dass man dieses land auch mit überschaubarem buget bereisen kann. wenn man will, kann man es aber auch so richtig krachen lassen. oder ein gesundes mittelmaß finden. so haben wir es gemacht. vor der abreise bekommt man reiseunterlagen mit flugtickets, vouchers für die unterkünfte und den mietwagen und ein großartiges „reisebuch“. das ist ganz was tolles: ein umfangreiches buch im din A 4 format mit einer detaillierten beschreibung der reiseroute, fotos, tipps für restaurants und aktivitäten, wichtigen telefonnummern, sicherheitshinweisen etc, anhand dessen man sich optimal orientieren kann.

unsere letztjährige reiseroute war: flug nach kapstadt – stellenbosch (das weingebiet östlich von kapstadt) – durch die kleine karoo ostwärts nach oudtshoorn – weiter ostwärts durch die große karoo nach graaff reinet – noch ein stückchen nach osten nach addo ins elefantenreservat – und dann runter zur küste und über port elisabeth westwärts, entlang der küste nach plettenberg baai – weiter über das de hoop nature reserve nach swellendamm – und zum abschluss über hermanus zurück nach kapstadt. man nennt diese strecke auch garden route und es ist die bekannteste reiseroute in südafrika. wir hatten uns für 2 wochen ganz schön viel vorgenommen, fast schon zu viel und saßen für unseren geschmack auch zu viel im auto. als wir völlig überwältigt von all den fantastischen eindrücken wieder zurückflogen, stand für uns fest: wir müssen wiederkommen, mit mehr zeit und einer etwas kompakteren route, die uns mehr verweildauer an besonders schönen orten bescheren sollte. irgendwann.

dass das irgendwann schon ein jahr später sein sollte, ahnten wir damals noch nicht. der entschluss, gleich dieses jahr wieder zu fahren, fiel, als ich anfang des jahres so schwer erkrankte. und wir ein bewusstsein dafür entwickelten, dass man dinge, die man wirklich gerne machen möchte, nicht in die warteschleife stellen sollte. man weiß nie, wie es kommt.

so buchten wir kurzentschlossen über die gleiche agentur, die uns letztes jahr schon überzeugte, diesmal 3 wochen. kurze zeit und einige e-mails später lagen die reiseunterlagen im briefkasten. die reiseroute war diesmal streckenmäßig abgespeckt, ein paar orte wollten wir wiedersehen, ein paar neue kamen hinzu. wir flogen diesmal mit einer anderen fluggesellschaft über johannisburg nach kapstadt. dort nahmen wir am flughafen unseren mietwagen in empfang und fuhren direkt weiter ins etwa 1-stündig entfernte franschhoek im berühmtesten weingebiet südafrikas. da der zeitunterschied zu südafrika nur 1 stunde beträgt, hat man keinen jetlag und ist eigentlich ganz frisch, wenn man ankommt. wir blieben 3 tage in franschhoek, einfach um anzukommen und auszuspannen. danach fuhren wir diesmal nicht ostwärts durchs landesinnere, sondern gleich runter zur küste in ein naturreservat, welches dafür berühmt ist, dass wale dort ihre kälber zur welt bringen, auch hier verweilten wir 2 tage. danach ging es ein stückchen entlang der gardenroute ostwärts nach knsyna, wo wir ebenfalls 2 tage genossen. und wieder zurück westwärts nach hermanus, 1 tag, und dann ein großes stück nach westen, an kapstadt vorbei bis zur westküste, wo wir ebenfalls 2 tage die seele baumeln ließen. zurück nach kapstadt, wo wir diesmal 3 tage blieben. und als krönender abschluss eine 3-tägige safari im krüger national park, den wir über einen transferflug von kapstadt erreichten.

ich habe mir überlegt, dass ich euch für eine weile entlang der einzelnen stationen mit auf die reise nehmen will und freue mich, wenn ihr ein bisschen mit mir herumreist 😆 so soll der heutige bericht lediglich eine kleine einführung sein und ab morgen geht es dann zusammen nach franschhoek. damit ihr eine vorstellung davon bekommt, hier ein paar fotos, zur einstimmung!

franschhoek

de hoop nature reserve

knysna

hermanus

paternoster, west coastal parc

kapstadt

balule game reserve (naturrervat)