ein gewagter titel, ich weiß. er beschreibt aber recht gut meinen gestrigen tag.
zunächst zum thema muschi: ich war gestern reiten, 2 stunden übers watt und durch die heide, jucheee. zudem 10 km mit dem rad zum stall, 10 km zurück. nach der reha melde ich mich zur tour de france an. mir wurde ein sehr großes, sehr langes pferd zugeteilt. meine lola ist eher das kompakte modell, und wenn ich auf ihr sitze, ist es vom sattel bis zu den ohren nicht übertrieben lang. gestern hingegen schwang ich mich in den sattel und sah mich mit einem überaus langen widerist, an den sich ein noch längerer hals anschloss, konfrontiert. ich saß eindeutig auf einer giraffe. weit vor mir der kopf, weit unter mir die erde. so weit so gut. mein pferd war ein braves, entspanntes tier, das am strand als einziges nicht zu tode erschrak, als wir an einer dicken frau mit rotem sonnenschirm vorbeiritten. der ausritt war flott und wir galoppierten viel und lange. mein pferd mit den für ein pferd dieser statur typischen langen, schaukelartigen galoppsprüngen. die ich so gar nicht gewohnt bin und daher ein ums andere mal mit meinem empfindlichsten körperteil gegen den sattelknauf stieß. autsch. nach 2 stunden war ich zwar glücklich, aber untenrum etwas derangiert. habe dann gleich ausgehandelt, dass ich heute ein kompakteres pferd mit kürzerem hals reiten darf.
die heimfahrt auf dem radel war nicht wirklich entspannt, wie ihr euch denken könnt. kaum in der klinik angekommen, tappte ich etwas breitbeinig ins schwesternzimmer, schilderte mein malheur und fragte nach vaseline oder wund- und heilsalbe.
die schwester: „sie haben sich also bei einem privaten unfall verletzt? das muss ich gleich notieren. sie müssen zum stationsarzt zur untersuchung.“
ich: „??????“ „ähm, also, ähm, ich will eigentlich nicht zum stationsarzt. ist auch nicht so schlimm. nix kaputt. brauche nur etwas bepanthen und dann ist der apfel gegessen.“
schwester: „apfel? (sagt man hier im norden wohl nicht so) Ne, also sie müssen jetzt zum arzt. ich kann ihnen das nicht so einfach geben.“
schöne sch****. ich schaute die schwester entschlossen an und sagte: „jetzt hören sie mir mal zu. ich bin nicht verletzt. ich habe mir nur die muschi angeschrammt. und ich werde auf gar keinen fall zum stationsarzt gehen und ihm meine muschi zeigen. auf gar keinen fall werde ich ihm meine muschi zeigen. mal ehrlich, würden sie ihm ihre muschi zeigen, wenn sie sich da stoßen? hä, würden sie das machen?“
fassungsloser blick der schwester. dann, langsam, ein schelmisches grinsen, ein griff in die schublade, und schwupps lag die tube bepanthen in meiner hand. soviel zum thema muschi.
und nun zum thema jet set. eine gute freundin von mir hat eine freundin, die hier ein ferienhaus hat und eine echte syltianerin ist. gut vernetzt und mit leichtem sylt-promi-satus. die habe ich gestern unbekannterweise nach dem reiten getroffen und wir haben uns gleich gut verstanden. sie geht in der sansibar ein und aus, bekommt immer einen tisch und lud mich spontan ein, sich ihr und 2 freundinnen abends anzuschließen. na, das war doch eine gelegenheit, sich diesen berühmten ort einmal anzusehen. soweit ich weiß, bekommt man als normalsterblicher touri nicht so einfach einen tisch. so kam es, dass ich mich gestern abend um acht im gastraum der sansibar wiederfand, in dem es zuging wie in einem taubenschlag und jeder jeden zu kennen schien. ein eigenes universum. es war irre laut. ich habe das bislang teuerste schnitzel meines lebens gegessen, das allerdings sehr lecker war. wir hatten einen netten abend, da alle drei mädels ausgesprochen nett und lustig waren. man konnte perfekt leute beobachten. die mehrheit der gäste war salopp in jeans und t-shirt gekleidet. es gab aber auch eine ganze batterie von spezialgästen. so die marke: geliftetes antlitz mit botox aufgepeppt, langes sommerkleid mit nerz um die schultern. womit wir wieder beim thema jet set-muschi wären. so schließt sich der kreis 😆
liebe grüße, schönen samstag, eure jet set-wolf