am nächsten morgen standen wir in dem bewusstsein auf, dass unser letzter safari-tag angebrochen war 😦
wir beschlossen, ihn zu genießen, statt trübsaal zu blasen und gingen mit eifer an unsere morgendliche routinearbeiten. das wetter meinte es nicht richtig gut mit uns, denn draußen blies ein ordentlicher sturm schneeflocken durch die gegend. die hunde lagen teils mit einer dünnen schneeschicht in ihren mulden und blinzelten uns an. als erfahrene tourenhunde wussten sie jedoch ganz genau, dass ihr letzter tag angebrochen war, und sie ließen sich alle motiviert anschirren und anspannen. kurze zeit später starteten wir in das weiße ungetüm, das uns von allen seiten umgab. normalerweise würde man bei so einem wetter keinen fuß vor die tür setzen. verrückte wie wir, die sich auf so einen abenteuerurlaub einlassen, tun dies jedoch, sogar stundenlang hinten auf dem hundeschlitten 🙂
mannomann, blies uns der wind um die ohren. dank unserer perfekten ausrüstung blieben wir jedoch warm und trocken, da nicht mal ein fitzelchen haut dem wetter fläche bot. beeindruckend. wir mussten eine andere route nehmen, als geplant, da eine brücke eingestürzt war. unsere letzte etappe war in der tat abenteuerlich und auch anstrengend. die hunde kämpften sich wacker durch den tiefschnee und trotzten wind und wetter. ich merkte jedoch das erste mal auf der tour, dass sie müde wurden. bis dato war ich fast immer mit einem fuß auf der bremse gefahren, um meinen vordermann nicht zu überholen, nun schob ich fast durchgängig mit, um den schlitten zu entlasten. dennoch hat auch dieser letzte wegabschnitt sehr großen spaß gemacht! man fühlte sich ein wenig wie in einer expedition zum nordpol.
im letzten drittel schaffte ich es dann noch, vom schlitten zu fallen. plötzlich tauchte vor mir ein tiefhängender birkenast auf. es gab nur eine möglichkeit, ihm auszuweichen: durch eine schnelle, tiefe hocke. ich also in die knie, drunter durch, als sich mein schlitten gefährlich zur seite neigte. plumps. wie eine reife birne kippte ich vom schlitten und versank im tiefschnee. ich staunte selbst darüber, wie schnell ich mich aus demselben wieder rausmanövrierte, hinter meinem hintermann auf den schlitten aufsprang und mein gespann erreichte, dass, dank des tiefschnees, nicht richtig weit gekommen war und von meiner vorderfrau aufgehalten werden konnte. gefühlte 1 minute später stand ich also wieder grinsend auf meinem schlitten 😉
am späten nachmittag trafen wir alle wohlbehalten, glücklich und müde im basislager harriniva ein. wir brachten unsere hunde in ihre zwinger und sie waren sichtlich froh, wieder zu hause zu sein und wurden stürmisch begrüßt. unser rückflug war erst am nächsten tag gegen mittag und unser wildnisführer peter sagte uns, dass wir am nächsten morgen nochmal zu den hunden könnten. juhuuuuuu *freu*. so machten auch wir uns auf zu unsere hütten, gaben die ausrüstung ab und gingen uns ein wenig ausruhen. hi hi, ausruhen. tatsächlich legten wir uns auf unsere betten und hatten das gefühl, nie mehr aufstehen zu wollen, zu können. jeder einzelne knochen wog gefühlte 100 kilo. dann das große staunen: wasser, das aus dem wasserhahn floss, elektrisches licht, eine klospülung. wir fühlten uns ein wenig wie „wilde“, die das erste mal in die zivilisation kommen 😉
am abend trafen wir uns alle zum abschiedsessen, sehr lecker und ließen den abend bei bester stimmung in der gut frequentierten hausbar ausklingen. zu finnischen metal-klängen. umgeben von vielen zipfelmützen. wie schön!
wir waren froh, dass wir am nächsten morgen noch einmal eine ausgiebige hunderunde machen durften. ich besuchte natürlich „meine“ hunde und knuddelte ihnen ein loch ins fell. aber auch die anderen hunde waren extrem liebebedürftig und ein jeder buhlte um aufmerksamkeit. mit erfolg 😆
am ende hieß es dann aber unweigerlich abschied nehmen. schweren herzens sagten wir tschüss und verließen harriniva mit dem festen vorsatz, wiederzukommen. in diesem sinne: bis bald 😆
Schade, dass deine Reise schon zuende ist! Ich war via Blog so gerne „mit dabei“ 🙂 .
Danke, liebe Katerwolf, für die tollen Berichte. 😀 Und ich hoffe, dass Ihr recht bald wieder hinfahrt, damit wir wieder was zu Lesen kriegen!
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag! Jenneke
Was für eine tolle Reise, hätte ich nie gedacht…. LG von Rana
Was für ein Abenteuer……
Es war auch bestimmt nicht einfach, sich wieder in den Alltag einzugliedern, denke ich mir.
Liebe Grüsse, sockenstrickend und lesend, Brigitte
Oh war das schön zu lesen! Wow!
Ein Glück ist das so toll geworden wie du es Dir vorgestellt hast. Danke fürs virtuell Mitreisen-Lassen. Ich bin fast ein bisschen in „Oh-nein-ich-muss-wieder-nach-Hause“-Laune, jetzt wo die Serie vorbei ist… 😉
Wow – was für eine Reise! Ich weiss nicht, ob ich Dich beneide – soviel kalt, soviel anstrengend, aber tolle Bilder und tolle Stimmung!
„Im Leben kommt es nicht allein auf die Jahre an, sondern was man aus ihnen macht“. Und du machst viel draus – gut so. Dies ist eines meiner Lebensmottos und ich versuche es auch so zu halten denn… Deine erste Pflicht ist es dich glücklich zu machen. Bist du glücklich, machst du auch andere glücklich. Schön war´s mit dir auf Reisen. Danke. Gruß von kunstecht
Danke, dass Du uns mittels Deiner schönen Berichte mitgenommen hast nach Finnland. Ich habe es sehr genossen
Vielen Dank, meine Liebe! Dieser Reisebericht von dir ist wie immer ganz große Klasse! 😀
Ich sag auch danke für diesen interessanten Reisebericht. Auch ich hätte mir eine solche Tour so nicht vorstellen können. Du hast es so schön und unterhaltsam beschrieben. Dich kann man auf Reisen schicken 😉
LG Carina
Ich bedanke mich auch für das Teilhabenlassen. Die Fotos und die Beschreibungen waren, wie immer bei Dir, sehr eindrucksvoll, beeindruckend und sehr lebendig.
So komme auch ich noch ganz schön rum 😉
lieben gruss sue
@alle: vielen, lieben dank fürs mitlesen und kommentieren. dann weiß man, dass es sich lohnt! und okay, ich lasse mich breitschlagen und fahre nochmal hin 😉
habe übrigens grad noch einen kleinen nachklapp geschrieben 😆
Danke, liebe Katerwolf für diese spannenden und tollen Reiseberichte. Ich habe gestern zufällig in eine Dokumentation über eine Husky-Safari in Finnland rein gezappt und fühlte mich dank Deiner detaillierten Schilderungen „ganz wie dabei“! ;-))
Och, schon vorbei?
Das war aber doch sicher anstrengend, wenn man die ganze Zeit auf dem Schlitten hinten steht, oder?
Danke dass du uns hast teilhaben lassen! 🙂 ich freu mich schon aufs nächste Mal! *grins*
Das war wirklicher eine schön Reise!! 😀
da ich weiß, daß es schon aufwand ist, sich das alles [und zeitlich noch passend ;)] von der seele zu tippen:
DANKE ❤ für alle deine reiseberichte! dieser hier hat mich besonders gekitzelt und am arm gezogen.
Eine sehr abenteuerliche Reise und ein sehr fesselnder Bericht darüber. Hat mir gefallen. Danke fürs teilhaben.
LG Gabi