3-Mädeltour durch Südostasien

muss ich ja dann doch noch auch loswerden 😉

wie gestern erzählt, hatte mich südostasien ausreichend fasziniert, dass ich im nächsten jahr wieder hinfahren wollte, ja, musste. da die beziehung zu frank aus vielerlei gründen kurz nach unserem gemeinsamen trip zerbrach, beschloss ich, mit den 2 mädels aus meiner WG zu fahren. wieder 3 monate, in den semsterferien. nina ist meine uraltfreundin, mit der ich gemeinsam zum studium nach berlin zog, genauso reiselustig und -erprobt wie ich. moni weder noch. sie wollte aber unbedingt mit. moni flog schon 1 woche vor uns hin und wir wollten uns in bangkok treffen. und tatsächlich, wir fanden moni dann auch, allerdings 3 tage später, sie hatte sich im asiatischen großstadtdschungel ordentlich verfranzt. wir hatten große pläne, wollten über malaysia, sumatra und java bis nach bali und wieder zurück, diverse vulkane besteigen und vieles mehr.

moni verloren wir gleich nach 2 wochen auf einer wanderung um einen großen see auf der wilden insel toba in sumatra. lake toba war damals ein finsteres pflaster und bekannt für schwarze magie. so wurde es uns jedenfalls von anderen reisenden erzählt. wenn man die insel erwandert, begegnet man auch ausreichend finsteren gestalten. moni steigerte sich dermaßen rein, dass sie von jedem, der uns über den weg lief, verhext würde, dass sie kurzentschlossen am nächsten tag wieder nach thailand zurückfuhr und uns auf der insel koh samui erwarten würde. in 2 1/2 monaten. wir trafen moni auch tatsächlich dort an, gesund und munter und bekannt wie ein bunter hund. sie hatte ihre leidenschaft für thailänder entdeckt und mindestens 5 von ihnen in der zeit das herz gebrochen.

nina und ich blieben auf der geplanten route und verloren sie auch nicht. dafür irgendwie andauernd unser herz 😉

zunächst ich auf java, in yogyakarta, an einen bezaubernden javanesischen batikkünstler, der mir zunächst die kunst der batikmalerei beibrachte und mir anschließend sein großes, wunderbares java-herz schenkte, das ich 3 wochen später, als wir weiterfuhren, leider wieder brach. ich verliebte mich auf der reise dann nicht mehr. ganz im gegenteil zu nina, die sich dauernd verliebte. überall und dauernd. unser briefkasten quoll nach unserer heimkehr förmlich über vor liebesbriefen. nina schmachtete lesend und ich sammelte bunte briefmarken. ich verliebte mich unter anderem auch deshalb nicht, weil sich mein magen-darm-trakt verabschiedete. ich hatte sage und schreibe 3 wochen lang verstopfung. nichts half. die ganze nachbarschaft unseres kleinen hotels litt mit. wenn ich die straße entlangging, kamen die menschen aus den häusern und fragten mich mit mitleidsmienen:

„sudha?“ was soviel heißt wie: „hast du schon?“

„belum“ antwortete ich, „noch nicht.“ worauf jedesmal ein raunen durch die menge ging. in meiner letzten verzweiflung schleppte ich mich zum heimischen markt und kommunizierte mit händen und füßen und mithilfe meines wörterbuchs mein problem. im wörterbuch stand das wort für durchfall, es hieß berak berak. verstopfung gab es nicht. also bastelte ich mir den satz zusammen: „saya tidak berak berak“ was soviel heißen sollte wie: „ich kann nicht durchfall.“

kaum hatte ich den satz von mir gegeben, ging ein raunen durch die menge und eine eifrige diskussion brach los. am ende verließ ich die markthalle  mit einer riesigen tüte voller wurzeln und kräuter, die ich mehrere stunden lang kochen und dann den sud trinken sollte. die hotelküche ließ sich mitfühlend für diese prozedur breitschlagen. was zur folge hatte, dass das ganze hotel mehrere stunden lang nach verwesung roch. verzweifelt trank ich den sud und wartete. und siehe da, nach etwa 1 stunde ging es los. und wie. ich blockiete die hoteltoilette (es gab nur 1) bis zum abend und danach wollte niemand mehr drauf. vermutlich wochen lang nicht mehr. frei und glücklich wie ein schmetterling ging ich abends in die stadt und als ich unsere kleine straße entlangging und die frohe botschaft kundtat, klatschten die nachbarn glücklich in die hände. javanesen sind unglaublich liebe menschen. sie haben mich sicher lange nicht vergessen 😉

es war ene tolle reise, vor allem, nachdem meine verstopfung behoben war 😉 und wir erlebten noch so manches wunderbare abenteuer. moni wollte nach der reise irgendwie nicht mehr mit uns befreundet sein, aber nina und ich sind es heute noch. und wir teilen so geren die gemeinsame erinnerung an diese reise.

20 Gedanken zu „3-Mädeltour durch Südostasien

    • ja, das sind wirklich schöne erinnerungen. wenn ich daran denke, muss ich mich immer noch halb kaputt lachen über den gestank im hotel *gg* und die mitleidende nachbarschaft 😆

      liebe grüße, katerwolf

  1. Meine Güte, WAS hast DU schon alles angestellt! Ich könnte dir wohl stundenlang zuhören. Nein, von dir lesen. Du musst das mit der Schreiberei angehen. Echt.
    Ach ja, und mit Durchfall kenne ich mich super aus übrigens *räusper* 😉

    Viele liebe Grüße,
    deine Emily

  2. Liebe Katerwolf,

    das ist ja unglaublich. Du arme! Was du da durchmachen musstest, kann ich dir leider nur zu gut nachempfinden. Mir ging es mal ähnlich, allerdings nur für etwa 10 Tage und nicht drei Wochen. Deine Schilderung hat mir das eine oder andere Schmunzeln abgerungen.
    Ich kann Emily nur zustimmen, ich könnte dir ebenfalls stundenlang zulesen. 🙂

    Alles Liebe, Martina

    • ja, sehr nett, aber die menschen dort sind auch extrem nett. vor allem auf bali.

      ach, na, das ist schon ne weile her, aber ich weiß, dass man heute immer noch solche touren machen kann. ich war übrigens vor 4 jahren nochmal auf bali. wunderschön!

      liebe grüße, katerwolf

  3. Boh, 3 Wochen Verstopfung! 😮 Ich hatte Ostern im Urlaub so um die 7 Tage Verstopfung und fand das schon ganz schön schlimm! Du Arme! Kein Wunder, dass die alle mitgefiebert haben. Dennoch eine super lustige Geschichte! 😆 Warum wollte Moni denn nicht mehr mit Euch befreundet sein?
    LG Masca

  4. ich glaube, sie fühlte sich durch uns überfordert. was ich aber auch verstehen kann. nina und ich waren vorher schon viel gereist und hatten ein anderes risikoverhalten als moni, die sowas zum ersten mal gemacht hat und zudem eher ängstlich war.

    liebe grüße und hab ne schöne woche, katerwolf

  5. Also ehrlich, wer so viel erlebt hat MUSS ein Buch schreiben. Ich bin immer fasziniert von Deinen Geschichten. Es stimmt wohl doch: No risk, no fun. Als planender Mensch bin ich wohl eher eine Moni. Doch ich bin dabei dies zu ändern. Liebe Grüße und schönen Urlaub.

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