Stimmungswandel

heute morgen war erstmal nicht so dolle. war schon beim aufstehen niedergeschlagen und auf dem weg zur bestrahlung hatte ich mehrmals wasser in den augen. das kenne ich ja jetzt schon: wenn ich schon früh morgens auf dem weg zur bestrahlung wasser in den augen habe, ist das ein untrügliches zeichen dafür, dass es einer der tage ist, an denen ich nicht so gut damit klarkomme. entsprechend war dann die bestrahlung: keiner war da, ich saß mutterseelenalleine im wartezimmer und wartete anschließend mit hängenden schultern in der umkleide. aus dem spiegel schaute mich ein ganz armer katerwolf an. extrem armer katerwolf. nachdem mir mein psychoonkologe gestern attestiert hat, dass ich zwischendurch ruhig auch mal deprimiert sein darf, ja sogar soll, denn das gehöre alles dazu, ließ ich die mundwinkel erstmal unten heute. ich habe grundsätzlich eine tendenz, immer gut drauf sein zu wollen. das war schon immer so. immer am strahlen und meine umgebung am unterhalten. auch, wenn mir grad nicht danach ist. selbst wenn ich mal jemandem erzähle, dass es mir nicht gut geht, lache ich dabei. auch nicht normal eigentlich. außerdem passt das in meiner derzeitigen situation so gar nicht. zeit damit aufzuhören!

also: mit hängenden mundwinkeln zur bestrahlung, wieder weg und zur lymphdrainage und dann nach hause. zu hause angekommen, verfiel ich dann in selbstmitleid. uff. und dann hatte ich schließlich genug davon. eine gute gelegenheit um auszuprobieren, ob man mit yoga die stimmung wandeln kann. oohh, das zieht und ziept im moment vielleicht! wegen meiner narbe und wundheilung konnte ich mich die letzten 3 monate nicht richtig bewegen, nur ausgedehnte hundespaziergänge gingen. dementsprechend steif bin ich jetzt. wie ein brett. ich habe mir vor einigen tagen eine yoga-übungsreihe zusammengestellt, die immunstärkend wirken soll. mein plan ist, mich in den nächsten wochen, in denen ich noch zu hause bin, so sehr an die tägliche yoga-routine zu gewöhnen, dass sie mir selbstverständlich wird und ich sie auch fortsetze, wenn ich wieder im alltag bin. mit fulltime-job und allem drum und dran. und was soll ich sagen: nach 1 stunde yoga war das elend-gefühl weg. stattdessen fühle ich mich jetzt innerlich stark und deutlich besser drauf. so lässt sich der tag besser leben!

10 Gedanken zu „Stimmungswandel

  1. Ich freue mich, daß Dir Yoga gut getan hat.
    Selber werde ich jetzt nach langer Pause auch wieder mit Yoga beginnen, mein Mann ebenfalls, den wir hatten drei Jahre pausiert – ich gesundheitsbedingt.

    Wünsche dir noch einen schönen Tag.

    GLG Marianne 🙂

    • liebe marianne, im moment kann ich echt sagen: ein glück gibt es yoga! schön, dass du wieder damit anfangen kannst und toll, dass dein mann mitmacht! welches yoga praktizierst du?

      liebe grüße und auch dir einen schönen tag, katerwolf

  2. Ich freue mich, dass Dir das Yoga so sehr hilft. Gleichzeitig mag ich auch Deinem Psychoonkologen beipflichten: es ist richtig, auch mal seine Trauer rauszulassen und diese zu zeigen. Es ist nicht gut, sie nur überspielen zu wollen. Wenn diese Trauer erst mal „raus“ ist, dann ist auch wieder sehr (!) viel Platz für Zufriedenheit und Zuversicht. Du wirst sehen, es wird noch viele solche Tage geben. Aber: es werden nur vereinzelte Tage zwischen vielen anderen, glücklichen Tagen sein, die das alles aufwiegen.
    LG Masca

    • hallo kontrolleuse 😉 *gg*

      ich mache immer noch ab und an yoga, aber nur die tiefenentspannung, wenn mir danach ist. ansonsten bin ich mit reiten und luafen gut aufgestellt und das hilft mir momentan besser, wenn ich mal schlecht drauf bin. rauf aufs hottehü 😆

      alles liebe und noch einen schönen sonntag

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